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Der Suhrkamp Verlag ist ein deutsches Verlagshaus, das 1950 gegründet wurde und allgemein als einer der führenden europäischen Verlage für anspruchsvolle Literatur anerkannt ist. Seine Wurzeln gehen auf den "arianisierten" Teil des S. Fischer Verlags zurück. Im Januar 2010 wurde der Sitz des Unternehmens von Frankfurt nach Berlin verlegt.
Heute umfasst das Unternehmen eine Verlagsgruppe, zu der – neben Suhrkamp – der Insel Verlag, der Deutsche Klassiker Verlag, der Jüdische Verlag, der Verlag der Weltreligionen.

Geschichte

Gründung

Gegründet wurde der Verlag von Peter Suhrkamp, der seit 1936 den ebenso renommierten S. Fischer Verlag leitete. Da die Zensur des NS-Regimes die Existenz des S. Fischer Verlags mit seinen vielen kritischen Autoren gefährdete, traf Gottfried Bermann Fischer 1935 eine Vereinbarung mit dem Propagandaministerium.

Danach sollten die Publikation der nicht akzeptierten Autoren Deutschland verlassen, während andere, der "arisierte" Teil, unter Peter Suhrkamp als Geschäftsführer in Deutschland weiter publizierte - darunter auch nationalsozialistisch orientierte Autoren. Dennoch wurde Suhrkamp 1944 von der Gestapo verhaftet, überlebte aber die KZ-Haft.

Auf Anregung von Hermann Hesse verließ er den Fischer-Verlag und gründete 1950 seinen eigenen. Hesse vermittelte auch den Kontakt zur Schweizer Unternehmer-Familie Reinhart, die als Geldgeber den Aufbau eines eigenen Verlages ermöglichte und dafür einen Anteil von 50 Prozent am Verlag erhielt. Ein Großteil der Autoren folgte ihm. Zu den ersten Autoren, die er veröffentlichte, gehörten Hesse, Rudolf Alexander Schröder, Hermann Kasack, T. S. Eliot, George Bernard Shaw und Bertolt Brecht.

Unseld-Periode

Siegfried Unseld trat 1952 in die Firma ein, wurde 1957 Teilhaber und 1959, nach dem Tod Suhrkamps, Verleger. Er leitete den Suhrkamp Verlag bis zu seinem eigenen Tod im Jahr 2002.

Unter Unselds Führung etablierte sich der Verlag in drei großen Bereichen: Deutsche Literatur des 20. Jahrhunderts, fremdsprachige Literatur und Geisteswissenschaften. Suhrkamp-Bücher wurden auch durch ihre innovative Gestaltung und Typografie bekannt, vor allem durch die Arbeit von Willy Fleckhaus.

In der Zeit von Unseld verlegte Suhrkamp neben den bereits genannten auch einige der führenden deutschsprachigen Autoren der Moderne.

Nach-Unseld-Periode

Nach Unselds Tod wurde der Verlag von inneren Zerwürfnissen erschüttert. Heute wird er von Jonathan Landgrebe geleitet. Allerdings haben einige seiner führenden Autoren, wie Martin Walser, den Verlag verlassen.

Der Suhrkamp Verlag hat 140 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von ca. 30 Mio. €. Bis Januar 2010 befand sich der Firmensitz in Frankfurt am Main, danach wurde er nach Berlin verlegt.

Programm

Deutsche Autoren

Jurek Becker, Jürgen Becker, Thomas Bernhard, Peter Bichsel, Bertolt Brecht, Volker Braun, Paul Celan, Tankred Dorst, Günter Eich, Hans Magnus Enzensberger, Max Frisch, Durs Grünbein, Hans Ulrich Gumbrecht, Peter Handke, Wolfgang Hildesheimer, Uwe Johnson, Thomas Kling, Wolfgang Koeppen, Karl Krolow, Andreas Maier, Friederike Mayröcker, Robert Menasse, Adolf Muschg, Paul Nizon, Hans Erich Nossack, Ernst Penzoldt, Doron Rabinovici, Nelly Sachs, Arno Schmidt, Robert Walser, Ernst Weiß and Peter Weiss.

Internationale Autoren

Samuel Beckett, Octavio Paz, James Joyce, Marcel Proust, José Maria de Eça de Queiroz, Clarín, Mercè Rodoreda, Jorge Semprún, Lídia Jorge, Agustina Bessa-Luís, Juan Ramón Jiménez, Amos Oz, Julia Kissina, Sylvia Plath, Eduardo Mendoza, and Clarice Lispector.

Pablo Neruda, Isabel Allende, Mario Vargas Llosa, Manuel Puig, João Ubaldo Ribeiro, Adolfo Bioy Casares, Guillermo Cabrera Infante, Alejo Carpentier, Julio Cortázar, Osman Lins, José Lezama Lima, Juan Carlos Onetti and Octavio Paz, and Tuvia Tenenbom.

Bibliothek Suhrkamp

Ingeborg Bachmann, T. S. Eliot, Carlo Emilio Gadda, Federico García Lorca, André Gide, Ernest Hemingway, Yasushi Inoue, James Joyce, Franz Kafka, Vladimir Mayakovsky, Thomas Mann, Yukio Mishima, Cesare Pavese, Ezra Pound, Marcel Proust, Rainer Maria Rilke, Jean-Paul Sartre, Georg Trakl, Giuseppe Ungaretti, Paul Valéry and Marina Tsvetaeva.